Trüffeln in Frankreich

Meine erste Trüffel

Unsere erste Trüffel
Unsere erste Trüffel

Meine erste Trüffel auf natürlichen Boden habe ich mit Romeo gefunden. Es war im August 2007 während unseres Ferienaufenthaltes in Frankreich, im Périgord Noir, in der Nähe von Cahors.

Das war ein gigantisches Gefühl und ich habe mich sehr schwergetan, die Trüffel zu sichern, war sie doch den Erdklumpen sehr ähnlich. Und bei der Anzeige von Romeo fliegen die Fetzen oder besser die Erdkrümel.

Aber ich habe es geschafft. Ich denke, Romeo war so erstaunt über meine unsagbare Freude, dass es für ihn eine bleibende Verknüpfung geblieben ist. Er ist sichtbar stolz bei jedem einzelnen Trüffelfund.

Der erste Wettkampf "Cavage en naturel"

Romeo vertritt die luxemburgischen Farben
Romeo vertritt die luxemburgischen Farben

Im selben Jahr haben wir auch unseren ersten Trüffelwettkampf (cavage en naturel) bestritten. Um 6 Uhr morgens trafen sich die passionierten französischen Trüffelsucher mit ihren Lagotti auf einem einsamen Feld mit angrenzendem Wald. Hier mussten auch die Hunde warten, welche noch nicht gearbeitet hatten. Wir hatten bei der Losung den letzten Startplatz gezogen, d. h. wir mussten in der sengenden Sonne bei 28 Grad im Schatten (eine Mangelware auf diesem Feld) bis 16 Uhr warten, bis wir dran waren, und alle vor uns hatten schon gesucht und abgeräumt.
Dann ging es los. Vorstellung beim Richter, ungläubiges Nachfragen - aus Luxemburg??? Ich setzte Romeo mit unserem magischen Signal an (ich werde dieses Wort hier nicht verraten). Ich kann nur sagen, die Richter haben mich, so glaube ich, für verrückt gehalten. Und Romeo, ja, dieser Romeo hatte in kürzester Zeit drei Trüffeln ausgebuddelt, die ich nur mit Hilfe der Richter sichern konnte, was uns eine Platzierung gekostet hat.

Es hat allen, einschließlich den Richtern, viel Spaß gemacht.

Ein Trüffelseminar

Shakespeares Züchter hatte zu einem Trüffelseminar aufgerufen, mit dem Höhepunkt eines kleinen Wettkampfes nachts in der Dunkelheit. Das Seminar war absolute Spitzenklasse und es stimmte uns sehr gut auf den Wettkampf unter inzwischen liebgewonnenen Freunden ein. Eine göttliche Beköstigung, hauptsächlich aus Trüffeln bestehend, wurde vom Chef selbst zubereitet.

 

Shakespeare belegte den ersten Platz und Romeo den dritten. Ich war und bin immer noch sehr stolz auf meine beiden Jungs. Shakespeare zeigte eine Trüffel unter der Schuhsohle des Richters an und er hatte Recht und damit wie gesagt den ersten Platz.

Cavage en naturel

2009 wurde in Maroux ein offizieller Wettkampf ausgerichtet, d. h. sowohl cavage au carré als auch cavage en naturel.

Die Franzosen küren jährlich einen französischen Meister in der Disziplin cavage au carré. Der Wettkampf ist offen für alle Hunderassen mit Stammbaum, aber auch ohne. Cavage en naturel ist in Frankreich nicht so bekannt und auch nicht als offizieller Wettkampf anerkannt.

 

Romeo belegte in seiner Altersklasse den zweiten Platz (unter lauter französischen Spezialisten) und Shakespeare musste ich leider aus dem Wettkampf nehmen. Er hatte sich gleich in der ersten Minute an einer Pfote verletzt und sagte mir ganz deutlich: "So kann ich nicht arbeiten!"

 

Weitere Informationen zum "cavage en naturel".

Cavage au carré in Villingen

24. und 25. Juli 2010

Auf französischen Boden in Villingen nahe der deutschen Grenze im Saarland nahmen wir zum ersten Mal am Wettkampf im “cavage au carré” teil. Nachdem ich die Arbeitsbücher meiner beiden Lagotti erhalten hatte, stand der Anmeldung nichts mehr entgegen.

 

Ich hatte im stillen Kämmerlein mit Romeo und Shakespeare geübt. Optimales Ziel: beide Hunde für Klasse B (Fortgeschrittene) zu klassieren. Dafür brauchte ich an diesen zwei Wettkampftagen die Note „Vorzüglich“ und ich durfte nicht mit der Leine arbeiten.

 

1. Tag: Ach du je, war ich aufgeregt, so etwas hatte ich ja noch nie gemacht und die Losung entschied, dass ich mit beiden Hunden gleich hintereinander antreten musste. Zuerst Shakespeare. Ihn musste ich ständig anfeuern, damit er nicht abgelenkt wurde und weiterarbeitete. Resultat: sechs Trüffeln in 3.01 Minuten gefunden und hätte dieser Clown nicht zwei Fehlanzeigen gemacht, dann wäre er super toll gewesen!! Dann Romeo. Jetzt musste ich mich zurückhalten und ihn arbeiten lassen, damit er nicht zu viel aufdrehte. Und Romeo war schnell! Fazit: sechs Trüffeln in 1.42 Minuten. Ich war erstaunt, denn im Training hatte ich nie die Zeit gestoppt. Romeo wurde Erster bei Richter Guy Meunier – sensationell- und Shakepeare Dritter bei Richter Jean-Louis Brassat-Lapeyriere. Beide mit der Note “Vorzüglich”. Die Hälfte war geschafft und dies sogar mit der Überraschung des ersten Platzes.

 

2. Tag: Und wieder musste ich mit beiden Hunden hintereinander antreten. Shakepeare konnte ich ganz gut zum Arbeiten animieren. Sechs Trüffeln in 3.57 Minuten. Dann wieder Romeo. Zu meinem großen Ärger muss ich gestehen, dass es mein Fehler war, dass Romeo nicht noch einmal einen Pokal gewinnen konnte. Fünf Trüffelfunde in nur 1.49 Minuten und dann bekam ich Orientierungsprobleme im Feld und musste auch noch den Richter, Herrn Jean-Louis Brassat-Lapeyriere, unterhalten! Das fällt unter das Kapitel "Erfahrungen sammeln". Die sechste Trüffel haben wir erst nach 4.26 Minuten geborgen. Beide Lagotti haben wieder die Note „Vorzüglich“ bekommen und ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinen beiden Jungs nach Hause gefahren (mit mir weniger)!

 

Achtung – ihr Fortgeschrittenen – die Luxemburger kommen.

 

Weitere Informationen zum "cavage au carré".