Fischotter, wissenschaftlich Lutra lutra, leben im Flachwasser sauberer Flüsse, Bäche und Seen mit üppig Grünzeug und Gehölz am Ufer. Man sieht die scheuen Tiere jedoch nur selten - zudem huschen sie vorwiegend in der Dämmerung und Dunkelheit umher. Die Tiere gehören zur Familie der Marder.
In der Vergangenheit hatten es die Fischotter schwer. Schon im Mittelalter, vor allem aber im 19. und 20. Jahrhundert wurden sie gejagt, sogar mit eigens gezüchteten Otterhunden. Das Fell der Mardertiere war an Mützen und Mantelkragen beliebt.
Verschmutzte Gewässer, die Begradigung von Flüssen, Dammbau, Straßenbau und das Trockenlegen von Feuchtgebieten setzten dem Bestand weiter zu: Der Lebensraum der Tiere wurde vielerorts zerstört, die Räuber verschwanden. Mittlerweile jedoch stehen Fischotter in vielen Ländern unter Schutz.
Das Ourtal, ein Naturjuwel im Osten Luxemburgs, beherbergt einen gewundenen Fluss mit klarem Wasser, der ideal für Wildtiere ist. Früher war der Europäische Fischotter hier heimisch, doch aufgrund von Umweltverschmutzung, Lebensraumverlust und Jagd verschwand er. Heute bietet der Fluss dank der Bemühungen um eine ökologische Sanierung wieder einen günstigen Lebensraum: natürliche Ufer, dichte Vegetation, Feuchtgebiete und eine deutlich verbesserte Wasserqualität. Als ökologischer Korridor, der benachbarte Regionen miteinander verbindet, könnte das Tal bald wieder Heimat für diesen unauffälligen Botschafter wilder Flüsse sein. Die Rückkehr des Fischotters wäre ein starkes Symbol für den Erfolg der Naturschutzmaßnahmen und die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme.