Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist ein kleines Nagetier mit einer Körperlänge von etwa sechs bis neun Zentimetern. Rechnet man den buschigen Schwanz hinzu, erreichen die Tiere dieser Art eine Gesamtlänge von 12 bis 17 Zentimetern. Das weiche Fell ist überwiegend gold-braun bis rötlich-braun. An Kehle und Brust trägt die Haselmaus weiße Flecken Ein weiteres Merkmal ist sein buschiger, langer Schwanz. Dieser hilft der Haselmaus beim Springen, Klettern und Ausbalancieren.
Die Haselmaus ist vor allem in Laub- und Mischwäldern mit dichtem Unterholz zu finden. sowie in Heckenlandschaften und Gehölzen. Sie benötigen in ihrem Lebensraum reichlich Versteckmöglichkeiten, eine verzweigte Vegetation und Nahrung. Haselmäuse gelten als sehr ortstreu und bleiben während ihrer nächtlichen Aktivität in einem Umkreis von etwa 100 m. Der Aktionsraum ist beim Haselmausmännchen durchschnittlich etwa 0,5 ha groß, beim Weibchen dagegen nur etwa 0,2 ha.
Haselmäuse sind nacht- und dämmerungsaktiv. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Blüten, Knospen, Samen und Nüssen. Im Sommer ergänzen sie ihren Speiseplan gelegentlich mit kleinen Insekten und Larven.
Für ihren Unterschlupf bauen die Tiere kugelförmige Nester aus Moos, Gräsern und Blättern. Dabei bleibt es oft nicht bei einem einzigen Nest: Haselmäuse sind dafür bekannt, über den Sommer hinweg mehrere Nester zu bauen und diese je nach Bedarf zu nutzen. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Nestern, die die Haselmaus im Sommer und im Winter nutzt. Im Sommer baut sie kleine, kugelförmige Nester, die als Schlafplatz und Brutstätte dienen. Als Standort bevorzugt die Haselmaus dichte Sträucher und Stauden, manchmal auch Bäume oder natürliche Höhlen, die Schutz vor Fressfeinden bieten. Im Winter suchen sich die Bilche hingegen geschützte Verstecke für ihren Winterschlaf. Diese befinden sich häufig am Boden, zum Beispiel zwischen Wurzelstöcken, in Laubhaufen, Gehölzen oder unter Baumstümpfen. Gelegentlich nutzen sie auch Nistkästen, wenn diese Schutz gegen die Witterung bieten.
Durch den Verlust ihres Lebensraums, verursacht durch die Intensivierung der Landwirtschaft, das Entfernen von Hecken und Sträuchern sowie die Abholzung von Wäldern gilt sie als gefährdet. Neben dem Menschen, der indirekt ihr größter Gefährder ist, gehören Greifvögel, Eulen sowie Raubtiere wie Marder und Füchse zu den natürlichen Feinden der kleinen Wildtiere.
Wie der Name schon verrät, liebt die Haselmaus besonders Haselnüsse. Daher ist es sinnvoll, in der näheren Umgebung von Haselsträuchern nach ihr zu suchen. Haben Sie Bissspuren einer Haselmaus entdeckt oder sind Sie unsicher? Dann schießen Sie ein vergrößertes Foto der angeknabberten Stelle und mailen Sie das Bild an natur@oeko.lu oder senden Sie die Nuss in einer kleinen Kiste oder Dose an Mouvement Ecologique, Michelle Schaltz, 6, rue Vauban, L-2663 Luxemburg. Teilen Sie uns bitte auch die Stelle mit, an der Sie Ihren Fund entdeckt haben. Mit Ihrer Hilfe können wir so herausfinden, wo es in Luxemburg noch überall Haselmäuse gibt und welche Schutzmaßnahmen getroffen werden können.