Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides), auch Tanuki oder Enok, ist eine Art aus der Familie der Hunde. Der Marderhund, ursprünglich in fernöstlichen Gebieten Asiens verbreitet, ist mittlerweile ein Neozoon in weiten Teilen Europas.(Neozoen sind Tierarten, die sich durch menschliche Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben. Die Ausbreitung von Neozoen kann auf Kosten der neuen Heimat gehen).
Ähnlichkeiten weist der Marderhund im Aussehen mit dem Waschbären auf, unterscheidet sich aber schon allein durch die geteilte Gesichtsmaske vom Waschbär. Sein bevorzugter Lebensraum sind Wälder mit reichlich Unterholz. Er ist kein geschickter Jäger, er sucht sich seine Beute auf dem Boden und an Uferrändern. Im Gegensatz zum Waschbären liegt ihm das Klettern fern. Der Marderhund gehört zu den Allesfressern mit einem ganzjährig hohen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen; auch Aas wird nicht verschmäht. Er frisst sich im Spätsommer/Herbst große Fettreserven an und muss daher während seiner Winterruhe kaum auf Nahrungssuche gehen.
Im Februar 2021 konnte erstmals ein Marderhund offiziell in Luxemburg nachgewiesen werden, dies im Raum Bettemburg.
Die Losung des Marderhunds ist bei allen Tieren sehr gleichförmig, rund 8 bis 10 Zentimeter lange Stränge, Dicke rund 2 Zentimeter, stark gedrehte Form, sehr kompakt, sehr feste bis klumpige Konsistenz häufig graue bis schwarze Farbe.
Hinweis: Die Merkmale ähneln sehr stark denen des Marders. Unterscheiden lässt sich der Kot vor allem durch die Größe, die zur größeren Körperfülle des Marderhunds passt.
Marderhunde bilden im geschlechtsreifen Zustand Familien aus einem Männchen, einem Weibchen und den Jungtieren. Gemeinsam pflegen diese Verbände Kot- und Urinplätze (Latrinen), die regelmäßig aufgesucht werden. Ein einzelnes Vorkommen von Kot spricht gegen die Anwesenheit eines Familienverbands.
Hinweis: Jungtiere leben als Einzelgänger und wandern auf Reviersuche weite Strecken. Vereinzelter Kot kann daher auf Jungtiere des Marderhundes auf der Durchreise hindeuten.